Die Herender Porzellanmanufaktur, die 1826 in der Stadt Herend im Balaton-Hochland gegründet wurde, ist Ungarns weltweit wohl bekannteste Luxusmarke. In den fast 200 Jahren ihres Bestehens wurden in der Manufaktur mehr als 16.000 Formen und 4.000 Muster erschaffen, das bedeutet, dass die Herender Porzellanmanufaktur 64 Millionen verschiedene Porzellanprodukte herstellen kann.
Die Produkte der Fabrik erfreuten sich von Anfang an großer Beliebtheit, sodass fast die gesamte ungarische Aristokratie bei ihnen bestellte. Sogar der österreichische Kaiser, zugleich der ungarische und tschechische König Franz Joseph, wandte sich mehrfach an sie, wenn er ein Geschirr verschenken wollte, und so wurde Herender Porzellan nicht nur der Hofburg in Wien, sondern auch dem russischen, italienischen und rumänischen Hof geschenkt. Natürlich erhielt die Manufaktur dadurch den Titel des offiziellen Hoflieferantens und ihr damaliger Besitzer Mór Fischer wurde vom Monarchen in den Adelsstand erhoben. Die Herender Manufaktur vertrat Ungarn im Laufe der Jahrhunderte auf zahlreichen prestigeträchtigen internationalen Ausstellungen. Die vielleicht bedeutendste war die Weltausstellung 1851 in London, denn hier erhielt das berühmteste Modell des Unternehmens seinen Namen: die Victoria. Denn auch Königin Victoria besuchte die Ausstellung und ein farbenfrohes Schmetterlings- und Blumenmotiv am Stand von Herend weckte ihr Interesse. Sie bestellte sofort ein Set und Mór Fischer nahm dies zum Anlass, dass Set nach der Monarchin zu benennen. Und so wurde Herend zum Bindeglied zwischen dem ungarischen Staat und dem britischen Königshaus, denn Ungarn überreichte Herend-Geschirr als offizielles Geschenk zu verschiedenen Anlässen, z. B. als Hochzeitsgeschenk für Prinz William und Prinzessin Catherine und anlässlich der Geburt ihrer beiden älteren Kinder Prinz George und Prinzessin Charlotte. So können sie, wenn sie wollen, den Tisch im Kensington Palace mit Herend-Porzellan decken, und zwar mit einer modifizierten Version des Victoria-Musters. Die mit dem Pfingstrosen-Schmetterlingsmotiv verzierten Stücke mit dem Namen Royal Garden sind natürlich in vielen Luxusgeschäften oder Kaufhäusern der Welt erhältlich, sogar in ausgewählten Geschäften in Budapest, allerdings mit dem Unterschied, dass der Deckel der Teekanne mit einem Porzellanschmetterling angehoben werden kann. Der Deckel mit Krone ist ausschließlich den Mitgliedern der Familie Windsor vorbehalten.
Wer wissen möchte, wie die Manufaktur vom ursprünglichen Porzellan mit Victoria-Muster zu den Motiven des Königlichen Gartens gekommen ist, kann dies nach vorheriger Anmeldung in der Vitrine sehen, die die Herend-Suite des Kempinski Hotel Corvinus steht4.
Heute gilt Herend als eine der bedeutendsten Porzellanmanufakturen der Welt. Neben Ungarn gibt es Herendfilialen in Abu Dhabi, Athen und Zagreb. Das bedeutendste Herend Geschäft ist jedoch der Herend Porzellanpalast, der sich in unmittelbarer Nähe des Kempinski Hotel Corvinus Budapest befindet. Die Produktpalette des dreistöckigen Ausstellungsraums am József nádor Platz hat einen Wert von mehr als 1,3 Millionen Euro. Hier kann man unter zahlreichen edlen Stücken das perfekte Geschenk für den gehobenen Geschmack finden. Neben dem Einkaufserlebnis können Sie hier auch Ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen! Budapester können Porzellanteller bemalen, aber Herend hat auch an die Besucher gedacht, für die sie die Herstellung von Porzellanrosen im Rahmen einer individuellen Sitzung anbieten.
Kempinski-Gäste können das VIP-Programm buchen. Hierzu gehört neben der Anfertigung einer Rose auch eine persönliche Führung durch den Flagship Store und anschließend gibt es Kaffee oder Tee, natürlich aus Herender Porzellan sowie ein Herender Geschenk.
Unser besonderer Tipp: Gehen Sie zum nahe gelegenen Herender-Laden in der Andrássy út und bewundern Sie die riesigen, handbemalten Porzellanfiguren im Schaufenster.
Blogartikel von unseren Budapest-Kurator: Balázs Pécsi, The Gentleman's Review (Luxus- und Gesellschaftsmagazin)